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Zentrum Digitale Editionen & Editionsanalytik

500 Jahre Bullingerbriefwechsel

Der älteste überlieferte Brief von Heinrich Bullinger stammt aus dem Jahr 1523 (Bild). Das Forschungsprojekt Bullinger Digital endet nach gut zwei Jahren Laufzeit 2023. Aus diesem Anlass lud das Forschungsprojekt Forschende und die interessierte Öffentlichkeit zu einer zweiteiligen Tagung im Staatsarchiv Zürich ein. Auch das ZDE war mit einem Vortrag vertreten.

https://www.bullinger-digital.ch/letter/10015

Im Praxisteil der Tagung führte Prof. Dr. Martin Volk, Projektleiter von Bullinger Digital, die Teilnehmer*innen ins Online-Suchsystem ein. Dieses bietet verschiedene Möglichkeiten, um auf die rund 12'000 Briefe des Bullingerbriefwechsels zuzugreifen. Einige Funktionen davon konnten die Teilnehmer*innen anhand konkreter Fragestellungen gleich selbst ausprobieren

Zum Auftakt des zweiten Teils sprach Christoph Sigrist, Stiftungsrat der Heinrich Bullinger Stiftung und Pfarrer am Grossmünster in Zürich in seinem Grusswort von der spirituellen Intelligenz Heinrich Bullingers und spannte damit den breiten thematischen Bogen der Tagung auf, bei der die vielfältigen inhaltlichen und technischen Bezugspunkte von Bullinger Digital zur Sprache kamen: So ging es in den nachfolgenden Beiträgen um den Einsatz von KI-Systemen bei der Übersetzung lateinischer Texte, die Herausforderungen bei der automatisierten Handschriftenerkennung, die Bedeutung von Bullingers Korrespondenz für die reformationsgeschichtliche Forschung oder den Nutzen des Suchsystems für die neulateinische Forschung.

Um die Perspektive der Nutzer*innen ging es auch im Beitrag von Yann Stricker (ZDE), der ausgehend von Bullinger Digital der Frage nachging, wie digitale Editionen nach den FAIR-Prinzipien gestaltet werden können. Die Beiträge können auf der Seite von Bullinger Digital bezogen werden.

Abschliessend stellten Patricia Scheurer und Phillip Ströbel die Konzeptidee fürs Nachfolgeprojekt Bullinger Digital 2.0 vor. Wichtige Fragen für die Weiterentwicklung von Bullinger Digital betreffen die Verknüpfung mit anderen digitalen Wissensressourcen.

Wie Bullingers Korrespondenz auch mit ganz anderen Datensätzen verknüpft werden kann, ist bereits jetzt auf Bullinger Digital anhand von historischen Wetterdaten exemplarisch umgesetzt:

Als Heinrich Bullinger am 15. Dezember 1568 seinem Sohn schrieb, um sich für "kalbfleisch, würsten und voglen" zu bedanken, soll es gemäss Wetterbeobachtung von Wolfgang Haller in Zürich nebelig, veränderlich und warm gewesen sein.

Bildnachweis: 

Zentralbibliothek, Msc A 82,45r-50rhttps://www.bullinger-digital.ch/letter/10015