Bullinger Digital
Das Projekt hatte die digitale Aufbereitung des Briefwechsels des Zürcher Reformators Heinrich Bullinger (1504–1575) zum Ziel und basierte auf der historisch-kritischen Bullinger-Briefwechsel-Edition (HBBW) und den vom HBBW-Projekt erarbeiteten Informationen. In einem Online-Suchsystem wurden die aufbereiteten Wissensquellen zusammen mit den eigens erstellten Digitalisaten der Manuskripte zugänglich gemacht. Um die Suche zu erleichtern, wurden die in Frühneuhochdeutsch verfassten Texte normalisiert. Darüber hinaus wurde ein System zur maschinellen Übersetzung von Latein zu Deutsch entwickelt. Ausserdem wurden Verfahren der automatischen Handschriftenerkennung trainiert und verglichen, um die noch nicht transkribierten Briefe möglichst genau zu erschliessen. «Bullinger digital» wurde vom Institut für Computerlinguistik zusammen mit dem Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte geleitet, Universität Bern, Fachhochschule Fribourg sowie Staatsarchiv Zürich und Zentralbibliothek Zürich waren Projektpartner.
Technische Tools
- Datenbank / Suchsystem (Bullinger Digital): SQLite, Python, Cantaloupe IIIF-Server, Elasticsearch, React (NextJS)
- Datenbank / Suchsystem (2. Projektphase): TEI-Publisher
- Automatische Handschriftenerkennung: HTR-Flor, Transkribus, TrOCR
- Maschinelle Übersetzung (Bullinger Digital): Sockeye, Classical Language Toolkit
- Maschinelle Übersetzung (2. Projektphase): GPT4o
- Selbst entwickelte Programme zur Sprachidentifikation (Latein vs. Frühneuhochdeutsch) und Erkennung von Code-Switching
- Selbst entwickelte App für die Zuweisung der Scans
- CMS für die manuelle Korrektur von Metadaten: Directus
- "Mithelfen"-Tool (Eigenentwicklung) für die Citizen Science-Kampagne zur Eigennamenerkennung und -verlinkung: NextJS und PostgreSQL; Quellcode auf GitHub
- XML-Editor Oxygen
- GitHub für Versionskontrolle und Download
- Trello für Projektmanagement
Nutzungsmöglichkeiten
Die TEI XML-Daten sind über das GitHub Repo des Staatsarchives Zürich überdiesen Link zugänglich (CC BY NC ND 3.0).
Eine Dokumentation zu Modellen und Tools ist über diesen GitHub-Link zugänglich.
Mit LLMs erstellte englische Übersetzungen aller Regesten und manuell transkribierter Brieftexte finden Sie über diesen GitHub-Link.
Der Quellcode zum "Mithelf-Tool" ist über diesen GitHub-Link zugänglich.
Projektverantwortung
Prof. Dr. Martin Volk, Institut für Computerlinguistik
Prof. Dr. theol. Tobias Jammerthal, Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte
Prof. em. Dr. theol. Peter Opitz, Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte