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Zentrum Digitale Editionen & Editionsanalytik

PARES: Gaston Paris, des archives aux réseaux

Gaston Paris (1839-1903) förderte zusammen mit einem kleinen Kreis Gleichgesinnter die Institutionalisierung der Romanischen Philologie in Frankreich und hatte einen prägenden Einfluss auf Wissenschaft, Bildung und Kultur seiner Zeit. Seine zentrale Stellung im intellektuellen Feld ergibt sich aus seiner vielseitigen Karriere: Er war ein äusserst produktiver wissenschaftlicher Autor, Mitbegründer philologischer Reihen und Zeitschriften – darunter der prestigeträchtigen Romania –, langjähriger Professor am Collège de France und an der damals avantgardistischen École Pratique des Hautes Études sowie Mitglied bedeutender wissenschaftlicher und bildungspolitischer Institutionen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Gaston Paris hat einen reichhaltigen Nachlass hinterlassen, der heute, weit verstreut, in verschiedenen Bibliotheken und anderen Gedächtnisinstitutionen aufbewahrt wird. Zu den erhaltenen Dokumenten zählen insbesondere seine zahlreichen Notizbücher und ein umfangreicher Briefwechsel mit rund 1800 Korrespondenzpartner*innen aus der ganzen Welt.  Diese bislang nur in Teilen erforschten Dokumente sind eine wahre Fundgrube für das bessere Verständnis der Geschichte der Romanischen Philologie im 19. Jahrhundert sowie, darüber hinaus, des wissenschaftlichen, intellektuellen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der damaligen Zeit. Das binationale, schweizerisch-französische Projekt PARES – finanziert durch den SNF und die ANR für die Dauer von vier Jahren (2025-2029) – setzt sich zum Ziel, den Nachlass von Gaston Paris gemäss den FAIR-Prinzipien auf einer digitalen Plattform zusammenzuführen, zugänglich und nutzbar zu machen sowie wesentliche Teile davon unter spezifischen Forschungsfragen zu untersuchen und hierfür auch auszugsweise zu edieren.

Projektwebseite

Technische Tools

  • Transkribus zur automatischen Texterkennung und Definition/Markierung von Textregionen
  • Heurist für die Erstellung der Datenbank
  • TEI-Publisher für die Bearbeitung und Veröffentlichung der XML TEI-Dokumente
  • oXygen XML Editor zur inhaltlichen Annotation und Kommentierung
  • IIIF-Server in Zusammenarbeit mit: BnF, Humatèque Campus Condorcet, Collège de France, Bibliothèque de l’Institut de France
  • XSLT für die Transformation zwischen verschiedenen XML-Formaten
  • Python für diverse Zwecke wie Umformatierung, Automatisierung etc.
  • Huma-Num, wovon Kanboard und Sharedocs zur internen Team-Kommunikation und Zusammenarbeit

Nutzungsmöglichkeiten

Sämtliche Dokumente des Nachlasses werden automatisch transkribiert und durch geschulte Mitarbeitende kontrolliert. Eine gezielte, forschungsspezifische Auswahl davon wird wissenschaftlich ediert. Alle Transkriptionen werden neben den digitalisierten Originalen öffentlich zugänglich und über die Volltextsuche konsultierbar gemacht.

Die Editionsdaten sollen im DaSCH für die Nachnutzung archiviert werden. 

Der technische Workflow wird dokumentiert.

Im Rahmen des Projekts finden ein Workshop im FS26 an der UZH sowie zwei internationale Tagungen, die erste 2027 in Paris und die zweite 2028 an der UZH, statt.

Projektverantwortung

Projektleitung:

Prof. Dr. Ursula Bähler, Romanisches Seminar (RoSe), UZH

Dr. Muriel Jorge, Maîtresse de conférences en sciences du langage, Université Paris Cité – HTL

Projektteam:

Dr. Fanny Maillet (RoSe, wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Dr. Claudia Tassone (RoSe, postdoc)

MA Reto Baumgartner (Science IT, IT-Experte)

Dr. Johannes Graën (Institut für Computerlinguistik, IT-Experte)

MA Vincent Paillusson (Université Paris Cité, IT-Experte)

BA Cécile Babey (RoSe, Hilfsassistentin)

BA Melike Tursun (RoSe, Hilfsassistentin)

Beteiligte Organisationen/Institutionen:

  • Romanisches Seminar, UZH
  • Science IT, UZH
  • Laboratoire Histoire des théories linguistiques (HTL), CNRS
  • Université Paris-Cité
  • Zentrum Digitale Editionen & Editionsanalytik, UZH
  • Bibliothèque nationale de France
  • Humathèque, Campus Condorcet
  • Archives du Collège de France
  • Bibliothèque de l’Institut de France
  • Centre culturel international de Cerisy-la-Salle